Sommer, Sonne, Sauenhatz – die Landesgruppe Bayern lud am 10.07.2022 zum Übungstag für Hundeführer und Junghunde ins Schwarzwildgewöhnungsgatter nach Fahrnbach im Bayerischen Wald.
Unser Beauftragter für das Richterwesen, Thomas Gundersdorf, nutzte diese Gelegenheit und meldete die Veranstaltung beim JGHV als Richterfortbildung an. So konnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Thomas sei im Namen der Richter und Richteranwärter hierfür gedankt!
Das Gatter Fahrnbach ist eines von drei bayerischen Schwarzwildgattern, die für die Abnahme der Sonderleistung für die Zuchtzulassung nach §23 unserer Prüfungsordnung gelistet sind. Es wird von Gatterleiter Helmut Kappenberger privat betrieben. Helmut stand unseren Hundeführern mit der Einschätzung des Leistungsstands fachkundig zur Seite und gab Tipps zur Steigerung der gesunden, selbstbewussten Wildschärfe am Schwarzwild. Das Gatter hat Bereiche mit übersichtlichem Waldbestand, aber auch hageldichte Heckenstreifen, die den Hunden einiges an Mut abverlangten, um die darin steckenden Sauen in Bewegung zu bringen.
Der Zeitpunkt für die Veranstaltung war goldrichtig gewählt. In der eher jagdruhigen Phase vor der Rehbrunft nahmen sich 11 Hundeführergespanne sowie etwa die gleiche Anzahl an Leistungsrichtern Zeit für die gemeinsame Sache.
Zwei-Zentner-Keiler Carlos, eine starke Bache und ein strammer Überläufer (zwar verschieden in der Größe, aber dennoch gleich alt) waren die Sparringspartner der Hunde.
Für die angetretenen Gespanne ging es zunächst um eine Übungseinheit zur Ausbildung der jungen Hunde am wehrhaften Schwarzwild.
Die angereisten Leistungsrichter waren im Gatter mitten im Geschehen und konnten die Arbeit der Hunde aus guter Entfernung bewerten und anschließend diskutieren. Vorsitzender Peter Fickentscher fasste jeweils die erbrachten Leistungen im Sinne der Prüfungsordnung zusammen.
Vorsitzender Peter Fickentscher mit Richterkollegen
Suchen, finden, Bail, Hatz und wieder Bail ... ein deutlicher Leistungssprung war im Laufe der Übungseinheit bei jedem Hund zu erkennen. Manch ein schüchterner Jüngling, der die Sauen bisher nur durch den sicheren Zaun eines Prägungsgatters kannte, zeigte mit dem kräftig anrüdenden Hundeführer im Kreuz, was an Wildschärfe in ihm steckt. Das war für alle Teilnehmer überaus erfreulich und spornte die Hundeführer zum eifrigen Weiterarbeiten an! Aufgrund der hervorragenden Leistung konnte dem Gespann Dr. Michael Kutscher und Cosmo vom Lemnitztal direkt der Nachweis der Wildschärfe ausgestellt werden.
Ein zufriedener Teilnehmer nach sehr ansprechender Hundearbeit
Im theoretischen Teil der Richerfortbildung erläuterte Peter Fickentscher weitere Möglichkeiten zur Erbringung der Sonderleistung im praktischen Jagdbetrieb und deren fachliche Bewertung. Peter gebührt unser Dank für die prima Vorbereitung und seinen fundierten Vortrag!
Helmut Kappenberger und seinem Team verpflegte uns mit zartem Fleisch vom Grill und leckeren Salaten.
Die Veranstaltung in familiärer Atmosphäre war eine lohnende und runde Sache.
Wir kommen gerne wieder!
Andreas Böllet, Richteranwärter