Vom 11. Bis 12. April fand in Weiden die zweite Frühjahrs-AP der Landesgruppe Bayern statt. Von den acht gemeldeten Gespannen erschienen sechs am Freitag-Mittag bei Sonnenschein und sehr trockenem Wetter im bekannten Suchenlokal „Hölltaler Hof“ der Familie Vierling. Begleitet wurde die Prüfung von drei Richtern aus Tschechien unter der Leitung unseres Mitglieds und Freundes Ales Dolezal.
Nach der obligatorischen Überprüfung der Unterlagen und der Begrüßung aller Anwesenden teilte sich die Corona in drei Prüfungsgruppen auf. Dadurch konnten die Prüfungsreviere der Forstbetriebe Flossenbürg und Schnaittenbach mit angrenzenden Privatrevieren ideal ausgenutzt werden. Begonnen mit dem Prüfungsfach „Art der Suche“ glänzten Hase und Fuchs in allen Gruppen mit Abwesenheit. Die Trockenheit und zunehmende Temperaturen machten es den jungen Dachsbracken zudem nicht gerade leicht und so konnten die Hunde bis zum Abendauslauf außer an Sauen und Rehwild nicht am gesuchten, bepfoteten Wild jagen.
Richtergruppe 1 bei einer kurzen Lagebesprechung „zwischendurch“
Die Nachricht eines weit schlimmeren Ereignisses versetzte dann jedoch die gesamte Mannschaft in Besorgnis. So hatte sich eine Hündin während der Suche einen knapp 15cm langen Holzsplitter durch den Fang in die Halsgegend gerammt, was zum Erbrechen von Blut und dem sofortigen Abreisen in Richtung Tierklinik für das Gespann führte. Wir Alle hofften zu diesem Zeitpunkt noch auf eine schnelle „Reparatur“ der Blessur und schnelle Genesung der Hündin.
Der unglückliche Zustand des „Sparringspartner“-Fehlens änderte sich mit Eintritt der Dämmerung schlagartig und es konnten wie gewohnt alle Hunde mehrfach an Wild gebracht werden. Leider mit sehr durchwachsenen Ergebnissen. Zwei Hunde wollten einfach nicht laut werden und zeigten wenig bis keinen Verfolgungsdrang sowohl an Hase, als auch Fuchs. Drei Hunde zeigten trotz der starken Trockenheit sehr ansprechende Leistungen.
Nach einem geselligen Abend und sehr gutem, internationalen Austausch, mit den Gedanken und Gesprächen immer wieder bei unserem „Patienten-Gespann“, startete die Gruppe am Samstag-Morgen mit der Hoffnung auf gute Neuigkeiten vom abgereisten Hundeführer und Verbesserung der gezeigten Leistungen erneut in die Reviere. Leider konnten die am Vortag gezeigten Leistungen lediglich bestätigt werden und es blieb dabei, dass bei zwei Hunden keine verwertbaren Ergebnisse in den Fächern „Halten der Spur“ und „Spurlaut“ erbracht werden konnten. Positiv zu erwähnen ist, dass alle Hunde schussfest waren.
Richtergruppe 2 nach erfolgreicher Schussfestigkeitsüberprüfung
Weitaus schlimmer war jedoch dann die Nachricht, dass die schweren Blutungen des verletzten Prüfungshundes auch trotz intensiver Bemühungen der Tierärzte mit Not-OP und Bluttransfusion über Nacht nicht gestoppt werden konnten und die Hündin ihrer schweren Verletzung erlag. Ein echter Alptraum für den Hundeführer und auch für uns als Landesgruppe und Verein. Wir sind mit unseren Gedanken beim Hundeführer und wünschen ihm in diesen schweren Stunden viel Kraft.
Am frühen Nachmittag konnte nach Abschluss der Nachzuchtbeurteilung diese in jeder Hinsicht spezielle Prüfung mit der Übergabe von drei Prüfungszeugnissen im zweiten Preis und einem gehörigen Kloß im Hals abgeschlossen werden. Zwei Hunde erfüllten die Anforderungen leider nicht, wurden aber aufgrund des geringen Alters der Hunde motiviert, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und nach einiger Übung einen erneuten Versuch bei der lauten Jagd zu wagen.
Prüfungssieger und freudiger Besitzer der begehrten Schiefertafel wurde Max Haase mit „August vom Eiglstein“. Wir gratulieren allen erfolgreichen Gespannen ganz herzlich!
Wir bedanken uns bei den Revierinhabern für das zur Verfügung stellen der Prüfungsreviere, der Familie Vierling für die wie gewohnt hervorragende Bewirtung, unseren tschechischen Freunden für den Besuch und die reichlichen Gastgeschenke sowie unserem Klemens Daum für die Stiftung der Schiefertafel. Dank gilt auch den disziplinierten Hundeführern, den Richterkollegen und allen helfenden Händen im Vorfeld und bei der Durchführung der Prüfung.
Text: Florian Hofinger
Fotos: Corinna Kutscher, Alex Kelle