Am 15. März 1896 gründete sich als erster (Ur-) Verein der „Internationale Dachsbrackenklub“ in München. Das Bestehen war nur von kurzer Dauer. In der Folge formierten sich Gleichgesinnte um den Rittmeister August Baumann zur Gründung des „Klub Dachsbracke“. Der österreichische „Klub Dachsbracke“ feierte nun unter Beteiligung vieler Gäste sein
125-jähriges Jubiläum im Sommer diesen Jahres im malerischen Mariazell, im Herzen der Steiermark. Eigentlich war dies schon der 126. Geburtstag. Denn stattfinden sollten die geplanten Feierlichkeiten bereits im Sommer 2021. Leider musste die Veranstaltung infolge der unsäglichen Umstände infolge der Corona-Pandemie damals abgesagt werden. Vom 17. bis 19. Juni 2022 war es nun soweit und im steirischen Mariazell wurde entsprechend gefeiert.
Dachsbrackenfreunde und offizielle Vertreter der Zuchtvereine aus ganz Europa scheuten nicht die - bei manchem weite – Anreise, um gemeinsam das Jubiläum und unsere Hunde in gelebter Kameradschaft gebührend zu feiern. So kamen die mehr als 200 Gäste aus Deutschland, der Schweiz, Polen, Südtirol, Slowenien, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Schweden, Norwegen und selbstredend Österreich.
Gestartet wurde mit einem Empfang vor der wunderbaren Kulisse der Mariazeller Berge. Während der Großteil der Besucher den Sonnenuntergang auf der Europäumsterasse des Hotels „3 Hasen“ genießen konnte, trafen sich die Obmänner bzw. Präsidenten und Zuchtwarte der nationalen Verbände zu einem gemeinsamen Austausch. Hier wurde über die Zukunft der Alpenländischen Dachsbracke beraten und die Vorgehensweisen abgestimmt.
Am Samstagmorgen wurden die Besucher von der Stadtkapelle Mariazell nach einem Fototermin vor der Basilika zum Festplatz am Oberdeck der Parkgarage begleitet. Ein stimmungsvoller Marsch vor einer beeindruckenden Kulisse.
Im Anschluss wurden 77 Dachbracken im Rahmen einer Internationalen Zuchtschau von fachkundigen Formwertrichtern in den jeweiligen Klassen bewertet. Im Rahmen eines Ehrenringes wurden am Ende der BOB (Best of Breed, Rassebester) und BOS (Best of Other Sex, bester Hund des anderen Geschlechtes) gekürt.
Wie nahe man doch beieinander ist, wurde mir beim Führen in der Gebrauchshundeklasse/ Rüden bewusst. Man ist in Österreich auf einer Zuchtschau im Ring, führt als Deutscher einen aus Tschechien stammenden Rüden („Akim z Dlouhé paseky“, V2) und misst sich mit dem Tschechischen Vorstand Ales Dolezal, welcher sich mit dem deutschen Rüden „Britt von der Zirkelkappel“ aus der Zucht von Gabi Ott mit einem V1 den Sieg in der Gebrauchshundeklasse/ Rüden sicherte. Dies verdeutlicht sehr gut, wie unsere europäischen Teilpopulationen miteinander Anschluss und wichtigen Austausch haben, um somit unsere geliebte Rasse leistungsfähig und gesund zu erhalten.
Während der Veranstaltung wurden wir als Gäste mit Wildspezialitäten und kalten Getränken durch verschiedene Imbissstände an diesem doch hochsommerlichen Tag bestens versorgt. Im Anschluss an die Zuchtschau gab es eine große Tombola mit Gutscheinen, Sachpreisen und einigen Abschüssen. Den Abschluss der Tombola bildete die Versteigerung eines Ölbildes, gemalt und gestiftet von unserem Mitglied Constantin Schuldt aus Dresden, meinem Reisekumpan. Er selbst nahm auch mit seinem „Albi vom Strothbachtal“ an der Klubsiegerschau in der Offenen Klasse/ Rüden teil. Ein telefonischer Mitbieter aus Salzburg kaufte das Bild und spendete somit 1.000 Euro zugunsten „Dachsbracken in Not“.
Im Anschluss bot der Grüne Abend im Hotel „3 Hasen“ Gelegenheit für die Ehrengäste, Glückwünsche zu überbringen. Auch unser erster Vorsitzender Peter Fickentscher hielt für unseren Verein Dachsbracke e.V. ein Grußwort. Für die Zukunft wünschen sich alle Anwesenden, die Kameradschaft sowohl national als auch international aufrecht zu erhalten, um erfolgreich für unsere Dachsbracken arbeiten zu können. Es ist unsere Pflicht das Erbe unserer Vorfahren weiterzuführen, darin waren sich die meisten einig. Darüber hinaus nahmen auch noch Mario Rothe aus unserem Vorstand, Ekkehard Stockinger und mehrere andere Mitglieder aus unseren Landesgruppen an der Veranstaltung teil.
Obmann Harald Heil gab als Vorstand des Klubs noch einen kurzen Rück- und Ausblick zum Klubgeschehen, bevor zum gemütlichen Teil übergegangen wurde. Eine Bereicherung für alle waren vor allem die persönlichen Gespräche unter den Freunden der Dachsbracke, Geschichten zu Erlebnissen in der Vergangenheit und viel Freude an der gemeinsamen Sache. Aus der Verpflichtung unserer Rasse zu dienen, kann durch solche gemeinsamen Erlebnisse wie in Mariazell echter Optimismus für die zukünftige Arbeit wachsen, um anstehenden Aufgaben mit der nötigen Schaffenskraft zu begegnen.
Am Sonntag wurde den Formwertrichtern noch eine Schulung durch Frau Phyllis Poduschka-Aigner vom ÖKV angeboten, die ebenfalls gut angenommen wurde.
125 Jahre Klub Dachsbracke - eine einmalige Veranstaltung, bei der bestehende Freundschaften vertieft und neue hinzugewonnen wurden. Tradition und Austausch, Zukunft und Zusammenhalt.
Berno Sinhuber, Magdeburg